13. BATTERIEN LAGERN UND WINTERFEST MACHEN

Zuletzt aktualisiert am 15. September 2007

Original unter www.batteryfaq.org

INDEX:

13.1. Wie vermeide ich permanente Sulfatierung?

13.2. Wie lagere ich meine Batterie und wie mache ich sie winterfest?

Alle Bleiakkus sind vergänglich. Bei den Batterien, die nicht wöchentlich in Gebrauch sind, werden mehr zyklenfeste Batterien und solche für Motorsportfahrzeuge durch falsche Ladepraktiken zerstört als durch Alterung kaputtgehen!

Wenn eine Bleibatterie entladen ist, bilden sich weiche Bleisulfatkristalle in den Poren und auf den Oberflächen der positiven und negativen Platten. Wenn man sie im entladenen Zustand beläßt oder sie unter übermäßig hohen Temperaturen steht, ständig unterladen oder der Elektrolyt unter der Oberkante der Platten steht oder stratifiziert ist (Säureschichtung), rekristallisieren Teiles des weichen Bleisulfats zu hartem Bleisulfat. Diese Kristalle können durch anschließendes Wiederaufladen nicht zurückgewandelt werden. Diese Bildung harter Kristalle nennt man gemeinhin permanente "Sulfatierung". Sie ist die Hauptursache für und verursacht etwa 85% der vorzeitigen Ausfälle von Bleiakkus, die nicht wöchentlich gebraucht werden. Je länger Sulfatierung auftritt, desto größer und härter werden die Bleisulfatkristalle. Die positiven Platten werden hellbraun und die negativen matt, gebrochen weiß. Diese permanenten Kristalle verringern die Batteriekapazität und ihre Fähigkeit, aufgeladen zu werden und die Ladung zu halten. Sulfatierung tritt vorwiegend in zyklenfesten und Motorsportfahrzeug-Batterien auf, die normalerweise für kurze Zeit benutzt werden und dann lange stehen, wobei sie sich langsam selbstentladen. Eine Auto- oder Motorradstarterbatterie hingegen wird normalerweise ein paar mal im Monat genutzt, deshalb stellt permanente Sulfatierung selten ein Problem dar, sofern sie nicht für längere Zeit nicht genutzt oder gelagert wird.

Während eine Batterie gelagert oder nicht genutzt wird, ist die Entladung das Ergebnis von Ruheströmen oder natürlicher Selbstentladung. Ruhestrom ist die konstante Belastung einer Batterie, wenn sie in ein Fahrzeug eingebaut ist, selbst wenn die Zündung auf Aus steht. Die Last kommt vom kontinuierlichen Betrieb elektrischer Geräte, wie einem elektronischen Steuergerät, der Uhr, Alarmanlage, dem Radio zur Erhaltung der Sendereinstellungen etc. Zwar beseitigt das Trennen des negativen Batteriekabels den Ruhestrom, aber es hat keine Auswirkungen auf die natürliche Selbstentladung der Batterie. Deshalb kann permanente Sulfatierung ein beträchtliches Problem für Blei-Säure-Akkumulatoren darstellen, die für lange Zeit im Regal eines Verkäufers, in einem Keller, einem Schuppen oder Garage stehen oder in einem geparkten Fahrzeug sind, besonders bei hohen Temperaturen.

13.1. Wie vermeide ich permanente Sulfatierung?

Siehe Abschnitt 16.2 für weitere Informationen.

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13.2. Wie lagere ich meine Batterie und wie mache ich sie winterfest?

Batterien entladen sich pro Monat 1% bis 60% selbst (abhängig vom Batterietyp und der Temperatur), wenn sie nicht in Gebrauch sind. Sulfatierung fängt dann an, wenn die Entladetiefe (DoD) über 0% steigt, wenn sie also nicht vollständig geladen ist. Siehe Abschnitt 16 für weitere Informationen zur Sulfatierung. Kälte bremst den Vorgang und Hitze beschleunigt ihn. Das Lagern von Batterien mit weniger als 250 Ah auf Betonböden führt normalerweise dazu, daß sie sich schneller selbstentladen. Siehe Abschnitt 14.1 für weitere Informationen zu diesem Mythos. Hier sechs Schritte, wie man seine Batterien vor permanenter Sulfatierung und vorzeitigem Ausfall schützt, wenn sie nicht in Gebrauch sind.

13.2.1. Untersuchen Sie sie physisch auf undichte Stellen oder beschädigtes Gehäuse, entfernen Sie Korrosionsprodukte, reinigen und trocknen Sie die Oberfläche der Batterie, um eventuelle Entladepfade aus getrocknetem Elektrolyt zu beseitigen, und reinigen Sie die Pole/Klemmen. Wenn die Batterie in ein Fahrzeug eingebaut ist, trennen Sie die negative Verbindung von der Batterie, um zusätzliche Entladung durch Ruhestrom (bei abgezogenem Zündschlüssel) zu vermeiden.

13.2.2. Wenn die Batterie Verschlußstopfen hat, prüfen Sie den Elektrolytstand (Batteriesäure) in jeder Zelle. Füllen Sie, falls nötig, ausschließlich destilliertes, deionisiertes oder demineralisiertes Wasser bis zum empfohlenen Stand ein, aber füllen Sie nicht zuviel ein.

13.2.3. Laden und gleichen Sie nasse (Flüssigelektrolyt-) Batterien aus, falls nötig; befolgen Sie die Vorgehensweisen in Abschnitt 9 und überprüfen Sie die Elektrolytstände noch einmal, wenn die Batterie abkühlt.

13.2.4. Lagern Sie sie an einem kalten, trockenen Ort, wo sie leicht aufgeladen werden kann, aber nicht so, daß sie einfriert. Der Gefrierpunkt einer Batterie wird durch den Ladezustand bestimmt und je höher er ist, desto niedriger die Gefriertemperatur. Siehe Tabelle Elektrolytgefrierpunkte in Abschnitt 4.4.1. Verbinden Sie je nach verwandtem Batterietyp ein "intelligentes", mikroprozessorgesteuertes Drei-Phasen-, Vier-Phasen-Ladegerät oder ein spannungsgeregeltes Erhaltungsladegerät mit Ihrer Batterie, um sie kontinuierlich zu laden. Verwenden Sie kein billiges ungeregeltes Konstantstromladegerät zum Erhaltungsladen und auch kein Zwei-Phasen-Ladegerät, daß nicht zum Erhaltugsladen gedacht ist, sonst überlädt das Ihre Batterie. Eine weniger wünschenswerte Alternative zur Erhaltungsladung wäre das regelmäßige Prüfen des Ladezustands mittels der Verfahrensweise aus Abschnitt 4. Wenn er bei 80% oder weniger ist, laden Sie sie Batterie mit den in Abschnitt 9 beschriebenen Verfahren. Die Prüf- und Wiederaufladehäufigkeit hängt von der Lagerungsumgebungstemperatur ab.

ERHALTUNGSLADESPANNUNG AGM- (Ca/Ca) VRLA-BATTERIE


Concorde Erhaltungsladespannungen

TEMPERATUR IN GRAD C (F)

[Quelle: Concorde]

13.2.5. Prüfen Sie regelmäßig den Ladezustand und sorgen Sie dafür, daß der Elektroyltstand korrekt ist.

13.2.6. Erhaltungs- oder periodisches Laden bewahren Batterien vor dem Einfrieren. Eine Tabelle der Elektrolytgefrierpunkte bei verschiedenen Ladezuständen bei einer nassen Bleibatterie zeigt die Temperaturen, bei denen Elektrolyt gefriert.

13.2.7. Wenn Sie die Batterien aus der Lagerung nehmen, laden und gleichen Sie sie, falls nötig, aus, wenden Sie dabei die vom Batteriehersteller empfohlenen Ladeverfahren an oder die von Abschnitt 9.

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